Abbildung ähnlich
PZN: 01014659
AMANTADIN AbZ 100 mg Filmtabletten
- Hersteller: AbZ Pharma GmbH
- Darreichungsform: Filmtabletten
- Zuzahlungsbefreit: Ja
- Apothekenpflichtig: Ja
- Verschreibungspflichtig: Ja
- Gruppe: Rezeptpflichtige Medikamente
Anwendungsgebiete
- Parkinsonkrankheit (Schüttellähmung) - Parkinson-Syndrom durch Medikamente - Vorbeugung gegen eine Grippe, während einer Grippe-Pandemie - Behandlung einer Grippe
Dosierung und Anwendungshinweise
Erwachsene 1 Tablette 1-mal täglich morgens, unabhängig von der Mahlzeit Erwachsene 1-2 Tabletten 2-mal täglich morgens und mittags, unabhängig von der Mahlzeit Kinder von 5-9 Jahren 1 Tablette 1-mal täglich morgens, unabhängig von der Mahlzeit Kinder ab 10 Jahren oder ab 45 kg Körpergewicht und Erwachsene 1 Tablette 2-mal täglich morgens und mittags, unabhängig von der Mahlzeit Erwachsene ab 65 Jahren 1 Tablette 1-mal täglich morgens, unabhängig von der Mahlzeit Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.
Art der Anwendung?
Nehmen Sie das Arzneimittel mit Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein.
Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt. Die empfohlene Anwendungsdauer zur Vorbeugung gegen Grippe beträgt 3 Monate. Die Behandlung einer Grippe sollte spätestens 48 Stunden nach Ausbruch der Erkrankung verabreicht werden und dann für 10 Tage fortgesetzt werden. Bei Parkinsonkrankheit und Parkinson-Syndrom durch Medikamente ist die Dauer der Anwendung zeitlich nicht begrenzt.
Überdosierung?
Es kann zu einer Vielzahl von Überdosierungserscheinungen kommen, unter anderem zu Übelkeit, Erbrechen, Zittern, Koordinationsstörungen, Verschwommensehen und Depressionen. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.
Einnahme vergessen?
Setzen Sie die Einnahme zum nächsten vorgeschriebenen Zeitpunkt ganz normal (also nicht mit der doppelten Menge) fort.
Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.
Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?
Immer:
- Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
- Herzmuskelerkrankungen
- AV-Block (Störung der Erregungsleitung vom Vorhof des Herzens zur Kammer), 2. und 3. Grad
- Abweichung im EKG (Verlängerung der QT-Dauer), auch in der Vorgeschichte
- Störungen des Salzhaushaltes, wie:
        - Kaliummangel
        - Magnesiummangel
Unter Umständen - sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt oder Apotheker:
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie:
        - Herzschwäche
        - Herzrhythmusstörungen
        - Pulserniedrigung
- Delirium (Verwirrtheit)
- Psychose, auch in der Vorgeschichte
- Psychosen aufgrund von Hirnschäden
- Neigung zu Krampfanfällen
- Eingeschränkte Nierenfunktion
- Prostatavergrößerung
- Engwinkelglaukom
Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder unter 5 Jahren: Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden.
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: In dieser Altersgruppe sollte das Arzneimittel nur bei bestimmten Anwendungsgebieten eingesetzt werden. Fragen Sie hierzu Ihren Arzt oder Apotheker.
Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Wenden Sie sich an Ihren Arzt. Es spielen verschiedene Überlegungen eine Rolle, ob und wie das Arzneimittel in der Schwangerschaft angewendet werden kann.
- Stillzeit: Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. Er wird Ihre besondere Ausgangslage prüfen und Sie entsprechend beraten, ob und wie Sie mit dem Stillen weitermachen können.
Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?
- Magen-Darm-Beschwerden, wie:
        - Übelkeit
- Mundtrockenheit
- Schwindel
- Schlafstörungen
- Nervosität
- Stimmungsschwankungen
- Halluzinationen
- Alpträume
- Gedächtnisstörungen
- Konzentrationsstörungen
- Unruhe
- Orthostatische Hypotonie (Kreislaufstörungen aufgrund niedrigen Blutdrucks)
- Harnverhalt, insbesondere bei Patienten mit Prostatavergrößerung
- Marmorierte Haut
- Wassereinlagerungen (Ödeme), vor allem an den Unterschenkeln und Fußknöcheln
Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Zusammensetzung
Wirkstoff | Amantadin hydrochlorid | 100 mg |
Wirkstoff | Amantadin | 80,58 mg |
Hilfsstoff | Maisstärke | + |
Hilfsstoff | Cellulose, mikrokristalline | + |
Hilfsstoff | Copovidon | + |
Hilfsstoff | Talkum | + |
Hilfsstoff | Macrogol 6000 | + |
Hilfsstoff | Siliciumdioxid, hochdisperses | + |
Hilfsstoff | Magnesium stearat | + |
Hilfsstoff | Butylmethacrylat-Copolymer, basisches | + |
Hilfsstoff | Titandioxid | + |
Hilfsstoff | Eisen(III)-oxid | + |
Hilfsstoff | Eisen(III)-oxidhydrat, schwarz | + |
Wirkungsweise
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?
Der Wirkstoff unterdrückt die Wirkung eines bestimmten Botenstoffs im Gehirn, des Acetylcholins, indem er dessen Freisetzung im Gehirn verhindert. Dadurch werden durch Acetylcholin ausgelöste Bewegungsstörungen, insbesondere bei der Parkinsonkrankheit gemildert.
Außerdem kann der Wirkstoff nach einer Infektion die Ausbreitung von Grippe-Viren im menschlichen Körper verhindern, weil die dafür notwendigen Vorgänge zur Vermehrung des Virus durch den Wirkstoff blockiert werden.
Wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten?
- Das Reaktionsvermögen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, vor allem in höheren Dosierungen oder in Kombination mit Alkohol, beeinträchtigt sein. Achten Sie vor allem darauf, wenn Sie am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen (auch im Haushalt) bedienen, mit denen Sie sich verletzen können.
- Durch plötzliches Absetzen können Probleme oder Beschwerden auftreten. Deshalb sollte die Behandlung langsam, das heißt mit einem schrittweisen Ausschleichen der Dosis, beendet werden. Lassen Sie sich dazu am besten von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
Aufbewahrung
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.