ARILIN 500 mg Filmtabletten

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PZN: 19307439

ARILIN 500 mg Filmtabletten

  • Hersteller: Dr. August Wolff GmbH & Co.KG Arzneimittel
  • Darreichungsform: Filmtabletten
  • Zuzahlungsbefreit: Nein
  • Apothekenpflichtig: Ja
  • Verschreibungspflichtig: Ja
  • Gruppe: Rezeptpflichtige Medikamente

Anwendungsgebiete

- Trichomonadeninfektion der Scheide (Infektion mit Trichomonaden (Kleinstlebewesen))
- Trichomonadeninfektion der Harnröhre bei dem Mann (Infektion mit Trichomonaden (Kleinstlebewesen))
- Amöbenruhr (Infektion mit Amöben (Kleinstlebewesen), die bei den meisten Erkrankten zu einer Darmentzündung mit Durchfällen führt)
- Lambliasis (Giardiasis) (Infektion mit Lamblien (Kleinstlebewesen), die bei den meisten Erkrankten zu einer Darmentzündung mit Durchfällen führt)
- Bakterieninfektionen, wie:
        - Bakterieninfektionen der Geschlechtsorgane, wie:
                - Bakterieninfektionen der Scheide, eventuell mit Ausfluss
                - Gebärmutterschleimhautentzündung (Endometritis)
                - Eierstockentzündung (Adnexitis)
        - Bakterieninfektionen des Magen-Darm-Traktes
        - Bakterieninfektionen des Becken- und Bauchraumes, wie:
                - Bauchfellentzündung
                - Abszess (Eiterbeule) im Bauchraum
        - Bakterieninfektionen des Hals-Nasen-Ohren-Bereichs
        - Bakterieninfektionen des Zahn-, Mund- und Kieferbereiches
        - Bakterieninfektion der Knochen und Gelenke
        - Bakterieninfektionen der Haut und des Gewebe
        - Bakterieninfektion des Gehirn und Rückenmarks, wie:
                - Bakterieninfektion der Hirnhäute (Meningitis)
                - Eitrige Entzündungen des Gehirn (Hirnabszess)
        - Blutvergiftung
        - Bakterieninfektion des Herzen (Endokarditis)
- Vorbeugung gegen Bakterieninfektionen im gynäkologischen Bereich oder im Magen-Darm-Trakt
- Beseitigung des Erregers Helicobacter pylori, der häufig wiederkehrende Magen-Darm-Geschwüre auslösen kann

Dosierung und Anwendungshinweise

Kinder über 12 Jahren, Jugendliche und Erwachsene
1 Tablette
1-mal täglich
zu der Mahlzeit

Kinder über 12 Jahren, Jugendliche und Erwachsene
1-2 Tabletten
2-3 mal täglich (max. 4 Tabletten pro Tag)
zu der Mahlzeit

Erwachsene
4 Tabletten
1-mal täglich
zu der Mahlzeit

Kinder über 12 Jahren, Jugendliche und Erwachsene
3-4 Tabletten
1-mal täglich
zu der Mahlzeit

Kinder über 12 Jahren, Jugendliche und Erwachsene
1 Tablette
2-mal täglich
zu der Mahlzeit

Kinder über 12 Jahren, Jugendliche und Erwachsene
1-4 Tabletten
1-mal täglich
unabhängig von der Mahlzeit

Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.

Art der Anwendung?
Nehmen Sie das Arzneimittel im Ganzen mit Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein.

Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt. Die Behandlung sollte 10 Tage nicht überschreiten und möglichst selten wiederholt werden.

Überdosierung?
Bei einer Überdosierung kann es unter anderem zu Übelkeit, Erbrechen, erhöhter Herzfrequenz und Atemnot kommen. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.

Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.

Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.

Gegenanzeigen

Was spricht gegen eine Anwendung?

Immer:
- Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe

Unter Umständen - sprechen Sie hierzu mit Ihrem Arzt oder Apotheker:
- Blutbildungsstörungen
- Eingeschränkte Leberfunktion
- Erkrankungen der Nervenbahnen
- Erkrankungen, die durch eine Schädigung im Gehirn begründet sind

Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder unter 6 Jahren: Das Arzneimittel sollte in dieser Gruppe in der Regel nicht angewendet werden. Es gibt Präparate, die von der Wirkstoffstärke und/oder Darreichungsform besser geeignet sind.
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: In dieser Altersgruppe sollte das Arzneimittel nur bei bestimmten Anwendungsgebieten eingesetzt werden. Fragen Sie hierzu Ihren Arzt oder Apotheker.

Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Wenden Sie sich an Ihren Arzt. Es spielen verschiedene Überlegungen eine Rolle, ob und wie das Arzneimittel in der Schwangerschaft angewendet werden kann.
- Stillzeit: Von einer Anwendung wird nach derzeitigen Erkenntnissen abgeraten. Eventuell ist ein Abstillen in Erwägung zu ziehen.

Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.

Nebenwirkungen

Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?

- Magen-Darm-Beschwerden, wie:
        - Übelkeit
        - Erbrechen
        - Aufstoßen, bitteres
        - Durchfälle
        - Bauchschmerzen
        - Appetitlosigkeit
        - Geschmacksstörungen (metallischer Geschmack)
- Entzündungen der Mundschleimhaut
- Zungenentzündung
- Kopfschmerzen
- Schwindel
- Schläfrigkeit
- Schlaflosigkeit
- Verwirrtheit
- Erregung
- Depressionen
- Nervenschädigungen
- Missempfindungen, wie Kribbeln, Ameisenlaufen oder Taubheit
- Krampfanfälle
- Koordinationsstörung
- Sehstörungen, wie Doppeltsehen und vorübergehende Kurzsichtigkeit
- Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut, wie:
        - Juckreiz
        - Nesselausschlag
- Harnblasenentzündung
- Störungen beim Wasserlassen, wie Inkontinenz und schmerzhafte Blasenentleerung (Dysurie)
- Dunkler Urin, unbedenklich, bedingt durch ein Stoffwechselprodukt des Wirkstoffes
- Anstieg der Leberwerte
- Veränderung des Blutbildes, wie:
        - Leukopenie (Verminderung der Anzahl der weißen Blutkörperchen), erste Anzeichen können Halsschmerzen oder Fieber sein: Wenden Sie sich bei Auftreten solcher Anzeichen sofort an Ihren Arzt.
        - Granulozytopenie (Verminderung der Anzahl bestimmter weißer Blutkörperchen)
- Infektionen mit anderen Bakterien oder mit Hefepilzen
- Fieber
- Allgemeine Schwäche
- Spontan auftretende (Schleim-) Haut-Schwellung (Angioödem)
- Sinnestäuschung (Halluzination)
- Flüchtige, spontane Hautrötung der Wangen mit Hitzegefühl (Flush)

Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.

Zusammensetzung

WirkstoffMetronidazol500 mg
HilfsstoffWeizenstärke+
HilfsstoffGlutenhöchstens 0,493 mg
HilfsstoffPovidon K30+
HilfsstoffMagnesium stearat (pflanzlich)+
HilfsstoffHypromellose+
HilfsstoffMacrogol 20000+

Wirkungsweise

Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?

Der Wirkstoff gehört zu den Antibiotika und tötet bestimmte Bakterien und Kleinstlebewesen (Protozoen) ab, indem er deren Erbgut schädigt. Das Erbgut ist nicht nur für die Weitergabe von Informationen während der Vermehrung der Zellen wichtig, sondern speichert auch Informationen über die Funktion des Stoffwechsels und die Produktion von Zellbestandteilen. Wird das Erbgut geschädigt, so bricht der Stoffwechsel in der betroffenen Zelle zusammen und sie stirbt.

Wichtige Hinweise

Was sollten Sie beachten?
- Das Reaktionsvermögen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, vor allem in höheren Dosierungen oder in Kombination mit Alkohol, beeinträchtigt sein. Achten Sie vor allem darauf, wenn Sie am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen (auch im Haushalt) bedienen, mit denen Sie sich verletzen können.
- Der Urin kann verfärbt werden.
- Das Arzneimittel darf nicht vorzeitig abgesetzt werden, weil sonst mit einem (erneuten) Ausbruch der Krankheit zu rechnen ist.
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
- Alkohol, auch in Speisen, Mischgetränken oder Medikamenten, muss unter allen Umständen während der Behandlung mit dem Medikament und eventuell bis zu 2 Wochen danach vermieden werden. Es kann zu lebensbedrohlichen Situationen, wie Atemnot und Blutdruckabfall, kommen.


Aufbewahrung

Aufbewahrung

Das Arzneimittel muss
        - vor Hitze geschützt
        - im Dunkeln (z.B. im Umkarton)
aufbewahrt werden.


Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.

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