Abbildung ähnlich
PZN: 19439715
INTUNIV 1 mg Retardtabletten
- Hersteller: KOHLPHARMA GMBH
- Darreichungsform: Retard-Tabletten
- Zuzahlungsbefreit: Nein
- Apothekenpflichtig: Ja
- Verschreibungspflichtig: Ja
- Gruppe: Rezeptpflichtige Medikamente
Anwendungsgebiete
- Zappelphillippsyndrom (ADHS)
Dosierung und Anwendungshinweise
Kinder und Jugendliche von 6-17 Jahren 1 Retardtablette 1-mal täglich morgens oder abends, unabhängig von der Mahlzeit Die Gesamtdosis sollte nicht ohne Rücksprache mit einem Arzt oder Apotheker überschritten werden.
Art der Anwendung?
Nehmen Sie das Arzneimittel mit Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein. Das Arzneimittel darf nicht zerbissen, zerkaut oder zerkleinert werden.
Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt.
Überdosierung?
Es kann zu einer Vielzahl von Überdosierungserscheinungen kommen, unter anderem zu hohem Blutdruck und/oder niedrigem Blutdruck, langsamem Puls (Bradykardie), Schlafsucht (Lethargie) sowie zu einer verminderten Atmung. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.
Einnahme vergessen?
Setzen Sie die Einnahme zum nächsten vorgeschriebenen Zeitpunkt ganz normal (also nicht mit der doppelten Menge) fort.
Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.
Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?
- Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder unter 6 Jahren: Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden.
- Erwachsene: Das Arzneimittel sollte in der Regel in dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.
Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Das Arzneimittel sollte nach derzeitigen Erkenntnissen nicht angewendet werden.
- Stillzeit: Von einer Anwendung wird nach derzeitigen Erkenntnissen abgeraten. Eventuell ist ein Abstillen in Erwägung zu ziehen.
Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?
- Schläfrigkeit
- Kopfschmerzen
- Bauchschmerzen
- Müdigkeit
- Appetitlosigkeit
- Depression
- Angst
- Schnelle und häufige Änderung der Stimmung
- Schlaflosigkeit
- Durchschlafstörung
- Albtraum
- Benebeltsein
- Schwindelgefühl
- Schläfrigkeit mit erhöhter Reizschwelle
- Langsamer Puls (Bradykardie)
- Niedriger Blutdruck (Hypotonie)
- Blutdruckabfall durch Aufstehen (orthostatische Hypotonie)
- Erbrechen
- Durchfall
- Übelkeit
- Verstopfung
- Magen-Darm-Beschwerden
- Mundtrockenheit
- Hautausschlag
- Bettnässen
- Reizbarkeit
- Blutdruckabfall
- Gewichtszunahme
- Überempfindlichkeit
- Antriebssteigerung
- Sinnestäuschung (Halluzination)
- Krampfanfall
- Verlust des Bewusstseins
- Ohnmachtsanfall
- Schwindel beim Aufstehen
- Gestörter Herzschlag bei der Überleitung vom Vorhof zur Kammer (AV-Block 1. Grades)
- Beschleunigter Puls (Tachykardie)
- Herzrhythmusstörung (Sinusarrhythmie)
- Hautblässe
- Asthma bronchiale
- Verdauungsbeschwerden
- Juckreiz (Pruritus)
- Verstärkter Harndrang
- Kraftlosigkeit bzw. Schwäche
- Brustkorbschmerzen
- Blutdruckanstieg
- Langsamer Puls
- Anstieg der Aminotransferase (ALAT)-Konzentration im Blut
- Erhöhter Schlafdrang während des Tages
- Bluthochdruck
- Unwohlsein
- Hirnerkrankung durch Hochdruck im Gehirn (hypertensive Enzephalopathie)
- Erektionsstörung
- Aggression
Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Zusammensetzung
Wirkstoff | Guanfacin hydrochlorid | 1,15 mg |
Wirkstoff | Guanfacin | 1 mg |
Hilfsstoff | Hypromellose | + |
Hilfsstoff | Methacrylsäure-Ethylacrylat Copolymer (1:1) | + |
Hilfsstoff | Lactose-1-Wasser | + |
Hilfsstoff | Lactose | 22,41 mg |
Hilfsstoff | Povidon | + |
Hilfsstoff | Crospovidon | + |
Hilfsstoff | Cellulose, mikrokristalline | + |
Hilfsstoff | Siliciumdioxid, hochdisperses | + |
Hilfsstoff | Natriumdodecylsulfat | + |
Hilfsstoff | Polysorbat 80 | + |
Hilfsstoff | Fumarsäure | + |
Hilfsstoff | Glycerol dibehenat | + |
Wirkungsweise
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?
Der Wirkstoff wird zur Behandlung von ADHS eingesetzt, die Wirkungsweise ist nicht vollständig geklärt. Präklinische Forschungen deuten darauf hin, dass Guanfacin die Signalübertragung im präfrontalen Kortex (Teil des Frontallappens der Großhirnrinde an der Stirnseite des Gehirns) verbessert, der für die Aufmerksamkeit und die Kontrolle von Reaktionen und Handlungen wichtig ist.
Wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten?
- Das Reaktionsvermögen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, vor allem in höheren Dosierungen oder in Kombination mit Alkohol, beeinträchtigt sein. Achten Sie vor allem darauf, wenn Sie am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen (auch im Haushalt) bedienen, mit denen Sie sich verletzen können.
- Durch plötzliches Absetzen können Probleme oder Beschwerden auftreten. Deshalb sollte die Behandlung langsam, das heißt mit einem schrittweisen Ausschleichen der Dosis, beendet werden. Lassen Sie sich dazu am besten von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.
- Vorsicht bei einer Unverträglichkeit gegenüber Lactose. Wenn Sie eine Diabetes-Diät einhalten müssen, sollten Sie den Zuckergehalt berücksichtigen.
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
- Auf Grapefruit sowie Grapefruit-Zubereitungen soll während der Behandlung mit dem Medikament vollständig verzichtet werden.
Aufbewahrung
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.