Abbildung ähnlich
PZN: 19135180
THALIDOMID Zentiva 50 mg Hartkapseln
- Hersteller: Zentiva Pharma GmbH
- Darreichungsform: Hartkapseln
- Zuzahlungsbefreit: Nein
- Apothekenpflichtig: Ja
- Verschreibungspflichtig: Ja
- Gruppe: Rezeptpflichtige Medikamente
Anwendungsgebiete
- Krebs des Lymphsystems (Multiples Myelom), zur Erstlinienbehandlung bei Patienten ab 65 Jahren oder bei Patienten, bei denen eine hochdosierte Chemotherapie nicht in Frage kommt
Dosierung und Anwendungshinweise
Art der Anwendung?
Nehmen Sie das Arzneimittel im Ganzen mit Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) ein. Die Kapseln dürfen nicht geöffnet oder zerkleinert werden.
Dauer der Anwendung?
Die Anwendungsdauer richtet sich nach Art der Beschwerde und/oder Dauer der Erkrankung und wird deshalb nur von Ihrem Arzt bestimmt.
Überdosierung?
Bei einer Überdosierung kann es unter anderem zu Schläfrigkeit, Reizbarkeit, Übelkeit und zu Kopfschmerzen kommen. Setzen Sie sich bei dem Verdacht auf eine Überdosierung umgehend mit einem Arzt in Verbindung.
Einnahme vergessen?
Einnahme um mind. 12 Stunden verpasst: Setzen Sie die Einnahme zum nächsten vorgeschriebenen Zeitpunkt normal (also nicht mit der doppelten Menge) fort.
Einnahme um max. 12 Stunden verpasst: Nehmen Sie das Arzneimittel ein, sobald Sie daran denken und halten dann Ihren ursprünglichen Zeitplan ein.
Generell gilt: Achten Sie vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen auf eine gewissenhafte Dosierung. Im Zweifelsfalle fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker nach etwaigen Auswirkungen oder Vorsichtsmaßnahmen.
Eine vom Arzt verordnete Dosierung kann von den Angaben der Packungsbeilage abweichen. Da der Arzt sie individuell abstimmt, sollten Sie das Arzneimittel daher nach seinen Anweisungen anwenden.
Gegenanzeigen
Was spricht gegen eine Anwendung?
- Überempfindlichkeit gegen die Inhaltsstoffe
Das Arzneimittel darf nicht bei Frauen im gebärfähigen Alter angewendet werden, es sei denn, dass alle Bedingungen des Schwangerschaftsverhütungsprogramms eingehalten werden.
Das Arzneimittel darf nicht bei Männern, die nicht in der Lage sind, die erforderlichen Verhütungsmaßnahmen zu befolgen oder einzuhalten, angewendet werden.
Ihr Arzt wird Sie vor Beginn der Behandlung ausführlich beraten.
Welche Altersgruppe ist zu beachten?
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden.
Was ist mit Schwangerschaft und Stillzeit?
- Schwangerschaft: Das Arzneimittel darf nicht angewendet werden.
- Stillzeit: Von einer Anwendung wird nach derzeitigen Erkenntnissen abgeraten. Eventuell ist ein Abstillen in Erwägung zu ziehen.
Ist Ihnen das Arzneimittel trotz einer Gegenanzeige verordnet worden, sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker. Der therapeutische Nutzen kann höher sein, als das Risiko, das die Anwendung bei einer Gegenanzeige in sich birgt.
Nebenwirkungen
Welche unerwünschten Wirkungen können auftreten?
- Verminderte Zahl an weißen bestimmten Blutkörperchen (Neutropenie)
- Verminderte Zahl an weißen Blutkörperchen (Leukopenie)
- Blutarmut (Anämie)
- Verminderte Zahl an weißen Blutkörperchen (Lymphozytopenie)
- Verminderte Zahl an Blutplättchen (Thrombozytopenie)
- Lokale Neuropathie
- Zittern
- Schwindelgefühl
- Missempfindungen
- Missempfinden (Dysästhesie)
- Schläfrigkeit
- Verstopfung
- Wassereinlagerung an Armen und Beinen (periphere Ödeme)
- Lungenentzündung durch Infektion (Pneumonie)
- Blutkrebs mit weißen Blutzellen (akute myeloische Leukämie)
- Mangel an weißen Blutkörperchen (Neutropenie) mit Fieber
- Verminderung der Anzahl aller Blutkörperchen (Panzytopenie)
- Verwirrtheit
- Depression
- Krampfanfälle
- Koordinationsstörung
- Hörminderung
- Gehörverlust
- Herzschwäche
- Langsamer Puls (Bradykardie)
- Gefäßverschluss am Bein durch Blutpfropf (tiefe Beinvenenthrombose)
- Gefäßverschluss in der Lunge durch Blutgerinnsel (Lungenembolie)
- Erkrankung der Lungenbläschen und Gewebe (interstitielle Lungenerkrankung)
- Erkrankung der Lungen und Bronchien (Bronchopneumopathie)
- Kurzatmigkeit (Dyspnoe)
- Erbrechen
- Mundtrockenheit
- Hautausschlag durch (Gift-)Stoffe (toxischer Hautauschlag)
- Hautausschlag
- Trockene Haut (Xerodermie)
- Nierenversagen
- Fieber
- Kraftlosigkeit bzw. Schwäche
- Unwohlsein
- Erkrankung des Knochenmarks mit Störung der Blutbildung
- Herzinfarkt
- Herzrhythmusstörung mit stark beschleunigtem Herzschlag im Vorhof (Vorhofflimmern)
- Gestörter Herzschlag bei der Überleitung vom Vorhof zur Kammer (AV-Block)
- Verengung des Darmes
Bemerken Sie eine Befindlichkeitsstörung oder Veränderung während der Behandlung, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.
Für die Information an dieser Stelle werden vor allem Nebenwirkungen berücksichtigt, die bei mindestens einem von 1.000 behandelten Patienten auftreten.
Zusammensetzung
Wirkstoff | Thalidomid | 50 mg |
Hilfsstoff | Cellulose, mikrokristalline | + |
Hilfsstoff | Lactose-1-Wasser | 32 mg |
Hilfsstoff | Siliciumdioxid, hochdisperses | + |
Hilfsstoff | Maisstärke, vorverkleistert | + |
Hilfsstoff | Magnesium stearat | + |
Hilfsstoff | Gelatine | + |
Hilfsstoff | Titandioxid | + |
Hilfsstoff | Drucktinte, schwarz, propylenglycolhaltig | + |
Wirkungsweise
Wie wirkt der Inhaltsstoff des Arzneimittels?
Der Wirkstoff Thalidomid wird in Kombination mit anderen Wirkstoffen zur Behandlung des multiplen Myeloms eingesetzt und blockiert die Entwicklung von Tumorzellen, verhindert das Wachstum von Blutgefäßen, die die Tumorzellen versorgen und regt einige spezialisierte Zellen des Immunsystems dazu an, die Tumorzellen anzugreifen.
Thalidomid hat teratogene Wirkungen und kann beim Embryo zu Fehlbildungen führen. Daher müssen strengste Sicherheitsmaßnahmen im Rahmen der Behandlung mit Thalidomid eingehalten werden.
Wichtige Hinweise
Was sollten Sie beachten?
- Das Reaktionsvermögen kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch, vor allem in höheren Dosierungen oder in Kombination mit Alkohol, beeinträchtigt sein. Achten Sie vor allem darauf, wenn Sie am Straßenverkehr teilnehmen oder Maschinen (auch im Haushalt) bedienen, mit denen Sie sich verletzen können.
- Bei Frauen im gebärfähigen Alter sind während und unter Umständen auch eine zeitlang nach der Therapie wirksame Verhütungsmethoden erforderlich. Sprechen Sie hierzu Ihren Arzt oder Apotheker an.
- Bei Männern im zeugungsfähigen Alter sind während und unter Umständen auch eine zeitlang nach der Therapie wirksame Verhütungsmethoden erforderlich. Sprechen Sie hierzu Ihren Arzt oder Apotheker an.
- Das Blutbild muss während der gesamten Behandlung und ggf. nach Beendigung der Behandlung überwacht werden.
- Vor Beginn der Behandlung sollte ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden.
- Vorsicht bei einer Unverträglichkeit gegenüber Lactose. Wenn Sie eine Diabetes-Diät einhalten müssen, sollten Sie den Zuckergehalt berücksichtigen.
- Es kann Arzneimittel geben, mit denen Wechselwirkungen auftreten. Sie sollten deswegen generell vor der Behandlung mit einem neuen Arzneimittel jedes andere, das Sie bereits anwenden, dem Arzt oder Apotheker angeben. Das gilt auch für Arzneimittel, die Sie selbst kaufen, nur gelegentlich anwenden oder deren Anwendung schon einige Zeit zurückliegt.
Aufbewahrung
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.